Dein Pferd hat in trockenen Perioden harte, trockene Hufe, die schwer zu bearbeiten sind? Dein(e) Hufpfleger(in) schwitzt und stöhnt und kommen bei der Arbeit kaum voran?

Es gibt Möglichkeiten, die Hufe vor ihrem / seinem Besuch vorzubereiten und so die Arbeit zu erleichtern. Das hilft dann auch deinem Pferd, das nicht so lange stehen muss. 😉

Mit einer Wasserbox wirst du im trockenen Sommer zur Lieblingskundin

Erst einmal einige Gedanken im Vorfeld: Wann machen diese so wichtigen Frauen und Männer ihren Job besonders gerne?

  • Wenn ihre Kunden regelmäßig Termine buchen, einhalten und bar bezahlen
  • Der Arbeitsplatz trocken, sauber und sicher für Menschen und Pferde ist
  • Die Pferde gut stehen, alle vier Füße ruhig und sicher geben und
  • entspannt auf den Hufbock stellen
  • ohne sich auf den Schmied zu stützen, ihn anzuknabbern oder durch die Gegend zu schieben.
  • Und über ein kühles Getränk bzw. einen heißen Kaffee oder Tee freuen sie sich natürlich auch!Du kannst hinter alle diese Punkte ein Häkchen setzen? Super, dann bist du garantiert schon Lieblings-Kundin   😉         Aber es geht noch besser!

Sind die Hufe deines Pferd im Sommer zu hart für eine Bearbeitung? Dann sammel mit einer Wasserbox Sympathie-Punkte.  😉

Sind die Pferdehufe nach längerer Trockenheit hart und spröde, sind sie auch schwer zu bearbeiten. Meine frühere Hufpflegerin bat dann immer darum, dass ich die Hufe vorher ausgiebig wässern. Dazu hatte ich mir auf der Sommerkoppel eine alte Duschwanne eingegraben. Damit meine Pferde nicht rutschen war der Boden der Wanne mit einigen Zentimetern Sand bedeckt und dann habe ich  mit Wasser aufgefüllt. Am Abend vor dem Termin war  „Schönheitspflege“ angesagt, also besonders ausgiebiges Putzen, Mähne bürsten, Schweif verlesen und durchkämmen… Das kann dauern… In dieser Zeit standen sie zumindest mit den Vorderhufen im Wasser, so dass sich der Strahl vollsaugen konnte und das Zerfallshorn locker wurde. Eine gute halbe Stunde vor dem eigentlichen Termin kam dann das erste Pferd in die Wanne, das zweite dann während wir dem ersten die Hufe gemacht haben usw. Definitiv keine optimale Lösung, aber besser als nichts…

Einen flachen Bachlauf hat leider nicht jeder. Aber wir können unseren Pferden während des Putzens auch in mit Wasser gefüllte Eimer stellen. Ich kenne aber wenige Pferde, die längere Zeit in mehr als zwei Eimern gleichzeitig stehen bleiben. Irgendeiner fliegt immer mal wieder durch die Gegend   😉  Deshalb empfehle ich da eher flexible Schüsseln.

Auch Matschplätze, die bei Bedarf mit Wasser eingeschlämmt werden, sind recht effektiv. Heunetz hinhängen, Pferd im Matsch anbinden und Schmied und Pferd sind glücklich! Je nach Bodenbeschaffenheit an den Tränken kann man auch die Fläche davor einfassen und in Trockenperioden „fluten“. Dann bietet es sich allerdings an, an einer anderen Stelle Trinkmöglichkeiten mit festem Untergrund zu haben, der in Regenperioden trocken bleibt. 12 Monate im Jahr Matsch wollen wir ja auch nicht.

In Engpässen von viel genutzten Wegen kann sich ein Durchgang, den wir in Trockenperioden einfach feucht halten können, ebenfalls bewähren. Aber auch hier benötigen wir eine eine Alternativstrecke für die Wochen, in denen wir kein zusätzliches Wasser benötigen. Außerdem hilft er uns direkt vor der Hufbearbeitung auch nicht weiter.

Dann gibt es noch die Idee der gut gewässerten Babywindeln. Am besten halten extra Schwimm-Windeln!

Dicke Socken mit einer Tüte drum herum haben sich ebenfalls schon häufig bewährt. Gründlich mit Tape festkleben und das Wasser bleibt ebenfalls lang genug am Huf, um vom Strahl und der Sohle aufgenommen zu werden.

Wer Hufschuhe hat kann sie nutzen und mehrmals Wasser nachgießen.

Außerdem kannst du dein Pferd vor dem Termin eine Weile auf eine nasse Wolldecke stellen!

In Trailkursen verwende ich gerne alte Matratzen, damit Pferde über ungewohnte Untergründe laufen. Daraus entwickelte sich die Idee, Schaumstoffmatratzen gut zu wässern und das Pferd darauf stehen lassen. 😉

Wenn all das nicht realisierbar ist, gibt es auch die nicht unbedingt natürliche Lösung mit einer Lotion wie z.B. Nivea soft. Sie enthalten Stoffe, die die Haut weich und geschmeidig machen bzw. halten. Jeweils vor der Bearbeitung mehrmals aufgetragen soll das ebenfalls sehr effektiv sein (habe ich noch nicht selber ausprobiert).

Wie eingangs erwähnt: Dies ist keine Empfehlung für tägliche Pflege! Es geht um die Vorbereitung vor einem Bearbeitungstermin.

Die perfekte Lösung für trockene, harte Hufe: Eine Wasserbox

Florina und Findus leben in einem Stall, in dem es eine fest eingezäunte und rutschsichere  Wasserbox gibt. Dort stellen wir unsere Pferde unmittelbar vor dem Termin für mindestens eine Stunde hinein, möglichst sogar länger. In Pferdegesellschaft und mit Heunetz ist das für fast alle schnell okay gewesen.

So sieht sie aus:

Findus_Wasserbox 001_Ausschnitt_HP

 

Mein Tinker Findus kennt die Box noch vom letzten Jahr. Damit er für die Fotos trotzdem interessiert die Ohren spitzt, habe ich einige bunte Bälle hinein gelegt  😉

Findus_Wasserbox 037_klein

 


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So lassen sich die Übungseinheiten in kleine Schritte aufteilen.

1. Mensch und Pferd gehen gemeinsam in die trockene und leere Box
2. Das Pferd geht alleine in die trockene und leere Box
3. Mensch und Pferd gehen gemeinsam in die Box mit Spielzeug
4. Danach geht das Pferd alleine in die trockene Box mit den „Hinguckern“
5. Nun sind Gummistiefel gefragt, wenn es vielleicht gemeinsam ins Wasser geht
6. Am Ende geht das Pferd alleine ins Wasser und zupft entspannt am Heunetz 🙂

Bei Facebook gab es einige Kommentare wie „Da würde mein Pferd nie reingehen!“ Wenn auch du Probleme damit hast, schreib mich gerne an oder abonniere meine  Facebook-Seite Pferde-Menschen-Dialoge. Dort kannst du mir unter dem Post zu diesem Beitrag auch gerne deine Fragen stellen!

Wenn du vor größeren Herausforderungen stehst, können wir gerne im telefonischen Video-Coaching die für euch passende Lösung finden.

Bauanleitung / Aufbau der Wasserbox

Nun noch Informationen zum Aufbau, da ich inzwischen mehrfach danach gefragt wurde:

Wir haben hier sehr lehmhaltigen Boden, der ausgegraben und mit einer Schicht Sand aufgefüllt wurde. Darauf kam eine Teichfolie und dann wieder eine Schicht Sand. Dort hinein wurden dann die Pflastersteine gesetzt.

Vorher wurden die Pfosten einbetoniert. Das Tor ist nach Außen zu öffnen und wird mit einem stabilen Riegel geschlossen. Außerdem kann man es auch weit geöffnet einhaken, so dass es nicht zuschlägt, wenn ein Pferd etwas länger Bedenkzeit benötigt.

Wann immer ein Pferd in der Box äppelt, fischen wir die Äppel sofort aus dem Wasser. Trotzdem sollte es regelmäßig abgepumpt und frisch aufgefüllt werden.

Wer es ganz perfekt machen möchte kann natürlich noch einen Ablauf einbauen, um sich das Abpumpen zu sparen…

Viel Freude beim Werkeln. 🙂