Badespass mit Pferden in der Ostsee. Mit meinen Pferden Florina und Findus. Mein langjähriger Traum wurde im August 2019 endlich wahr – kurz nach Findus 6. Geburtstag.

Tatsächlich hatte ich diesen Traum nicht erst seit Findus Geburt im Juni 2013 sondern schon 35 oder 40 Jahre länger.

 

Die typischen Träume von pferdeverrückten Mädchen

In diese und ähnliche Situationen mit Pferden habe ich mir in unendlich vielen Schulstunden geträumt, in denen ich mich unwohl gefühlt habe. Ich hasste z.B. Geschichte, wollte keine Jahreszahlen von Kriegen und Schlachten auswendig aufsagen, konnte nicht verstehen, warum Menschen wegen der Verschiebung einer Linie auf der Landkarte hungern und sterben sollten. Dass andere Kinder davon emotional total unbeteiligt blieben, konnte ich nicht verstehen und machte dicht, was meiner Note im Zeugnis natürlich nicht unbedingt gut tat. Ich galloppierte lieber mit einem strahlend weissen Pferd über die Felder oder streifte mit ihm durch grüne Wiesen und tiefe Wälder.

Nachmittags beobachtete ich dann von meinem Zimmerfenster aus die Pferde unserer Nachbarn. Das war wesentlich spannender als die Hausaufgaben und diese vier Freunde trugen mich auch von Mathestunde zu Mathestunde – mein zweites Horrorfach.

Die Ferien verbrachten wir meistens an der Ostsee und ich hibbelte schon eine Stunde vorher durchs Auto, immer mit der Landkarte in der Hand um ja nicht den allerersten Blick auf diese geliebte, unendlich große, blaue Fläche zu verpassen.

Wasser hat mich schon immer fasziniert und schwimmen habe ich so nebenher an einem Wochenende in einem Solebad gelernt. Meine Mutter war nervlich völlig am Ende aber ich erinnerte sie immer wieder beruhigend an meinen so ausgeschlafenen Schutzengel und paddelte fröhlich weiter.

Was hat das jetzt mit Florina und Findus zu tun? Es sind einige einzelne Erinnerungen an Themen, die schon immer präsent in meinem Leben waren und die im Nachhinein betrachtet sehr viel bedeuten.

 

Was sind deine Wünsche, Träume und Ziele mit deinem Pferd?

Meine wichtigste Frage an neue Kunden ist nämlich schon immer die nach ihren Wünschen, Träumen und Zielen. Dabei zeigt sich oft, dass sich viele Menschen schon lange nicht mehr trauen zu träumen. Entweder weil sie ganz oft die Sätze „Träume sind Schäume“ oder „Das Leben ist kein Wunschkonzert“ gehört haben. Andere haben sich so oft gegen ihre innere Stimme entschieden, dass sie sich immer weiter von ihren Träumen entfernt und „gelernt“ haben, der „Realität in die Augen zu schauen.“ Aber:

 

Unterschätzt bitte die Wirkung eurer Träume nicht!

Gönnt euch täglich die Zeit zu träumen! Euch an einen einen ruhigen Ort zurück zu ziehen, die Augen zu schliessen und Bilder aufsteigen zu lassen. Bilder von Orten, an denen ihr jetzt gerne wärt. Nehmt die Gerüche wahr, die euer Gehirn meldet obwohl sie eigentlich gar nicht da sein können. Seht und fühlt die Wirkung der Farben, die euch gut tun, beruhigen oder fröhlich machen. Erkennt die Situationen, die euch Gelassenheit oder Energie geben. Immer so, wie es euch in diesem Moment gerade gut tut.

Wenn ihr das regelmäßig macht wird ein „Roter Faden“ erkennbar denn ihr wisst jetzt schon ganz genau, was euch gut tut – ihr kommt vor lauter „Ja-Aber-Gedanken“ nur nicht immer gleich an dieses innere Wissen dran. Deshalb ist es so wichtig, euch die Zeit dafür zu geben. Aktiv! Nicht einfach nur warten, dass irgendwann mal ein viertel Stündchen übrig bleibt. Träumen zu können ist für mich ein riesengroßes Geschenk und dem gebe ich ganz bewusst jeden Tag Raum!

Ich belasse es nämlich nicht beim Träumen sondern schaue, was davon ich mir wirklich in meinem Leben wünsche! Daraus bastel ich mir dann meine Ziele, die ich mir in viele kleine, erreichbare Schritte zerlege. Und dann: Go!

Wie hilfreich Meditation und Yoga sind hat sich ja inzwischen weit herum gesprochen. Aber kennst du die belebende Wirkung von gemeinsamem, richtig albernem „Rumspinnen“? Da kommen häufig völlig neue Ideen und Bilder auf. Lass sie kommen. So lange, bis sie sich völlig lebendig und real anfühlen! In realisierbare Häppchen aufteilen kannst du sie später immer noch.

Träumen und „Spinnen“ geht am besten gemeinsam mit einer lieben Freundin oder in einer Runde mit Gleichgesinnten. Dann könnt ihr euch nämlich erst gegenseitig dazu motivieren, euch dann von euren Träumen erzählen, und später Mut machen, diese Träume schrittchenweise umzusetzen usw.

 

Eine Schamanische Reise zeigt dir deine Tiefe

Etwas ähnliches habe ich vor vielen Jahren regelmäßig mit einer Freundin gemacht: Wir hatten eine Trommel-CD für eine Schamanische Reise und während eine von uns im „Hier und Jetzt“ blieb, legte die andere sich, meist von mehreren Hunden oder Katzen flankiert, auf den Boden und ging auf Reisen. Auch diese Zeit mit ihren vielen Reisen und anderen Kommunikationen hatte einen großen Anteil daran, dass ich heute hier auf meiner Trauminsel Ærø lebe!

Genau so habe ich mir meinen Kinder- und Jugendtraum „Leben und Arbeiten an der Ostsee“ verwirklicht obwohl es nie realistisch war, dass ich jemals ganz alleine ein eigenes Haus würde kaufen können. Aber davon, wie das Leben mir mein Häuschen hier schenkte und mein Lebensgefährte einige Jahre später aus dem bayrischen Maintal nachkam, erzähle ich ein anderes Mal.

 

Pferde an Wasser und das Meer gewöhnen

Florina war schon mehrmals mit mir am Strand. Das Titelbild auf meiner Website ist bereits im April 2014 entstanden, an unserem „Hausstrand“, der nur wenige Minuten vom Winterstall entfernt ist. Fast die gesamte Südküste ist es aber leider sehr steinig und lädt nicht wirklich zum Plantschen oder Schwimmen ein. Zumindest zeigte sich, dass sie ruhiges Wasser völlig okay fand und auch ruhig einige Schritte hinein gehen konnte. Wellen machten sie nervös. Also verbrachten wir viel Zeit damit, einfach nur da zu stehen und uns das Kommen und Gehen anzuschauen bis sie keine Sorge mehr hatte, dass sie ihr zu nahe kommen würden.

Als ich begann Findus mit auf kurze Spaziergänge zu nehmen war an einen Ausflug an den sandigen Nordstrand unserer Trauminsel Ærø natürlich auch nicht gleich zu denken. Findus wuchs auf einer langen, ebenen, völlig reizarmen Koppel auf und erschrak anfangs vor jedem Busch, der sich leicht im Wind bewegte. Da waren also erst einmal viele kleine Schritte nötig, die wir sehr genossen – Fohlenzeit ist eine so spannende Zeit und viel zu faszinierend, um sich verbissen von einem Ziel zum nächsten zu hangeln. Und trotzdem:

 

Ziele sind wichtig – wenn wir unsere Wünsche und Träume dahinter fühlen!

Letztes Jahr waren wir schon soooo nah dran an meinem erträumten Badespass mit Pferden.

Ich hatte zum ersten Mal eine Sommerkoppel in meiner Lieblingsregion an der Nordseite der Insel. Gut 15 Minuten zum Strand. Als ich die Pferde Anfang Juli dort hin brachte liefen wir an dieser Stelle vorbei und schauten lange aufs Wasser. Ganz sicher haben beide bemerkt, dass ich Tränen in den Augen hatte während ich ihnen mit etwas wackeliger Stimme erzählte, was für ein unglaublich wichtiger, lang ersehnter Moment das für mich war.


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Während der Touristensaison darf ich mit den Pferden natürlich nur dann dort hin wenn keine Badegäste da sind und das war im heißen Sommer 2018 so gut wie nie der Fall.

Also liefen wir zu einem weiter entfernten Strandabschnitt, der auch wieder relativ steinig und deshalb bei Touristen nicht sehr beliebt ist. Beim ersten Ausflug liess ich die beiden nur übers Wasser schauen und die Möwen und vorbeiziehenden Segelboote aus der Nähe beobachten. Florina hat etwas von Wach- und Hütehund in sich und war damit sehr lange beschäftigt! Dann liefen wir wieder zurück. Beim zweiten Mal hatten wir menschliche Begleitung und so bekam Findus die Chance, mit ihr direkt ans Wasser zu gehen. Es war ein etwas windiger Tag und die Wellen kamen direkt auf uns zu. Das ist etwas, was Florina gar nicht mag. Sie gruselte sich, wollte heim, ich hielt sie weil ich Findus in seiner Entdeckerfreude etwas Zeit geben wollte. Es kam wie es kommen musste: Florina vertrat sich in ihrer Hektik auf den Steinen ein Vorderbein und war tagelang stocklahm.

 

Es wird immer für das schwächste Mitglied in der Gruppe entschieden

Ich hatte in dieser Situation entgegen meiner Regel „Es wird immer für das schwächste Mitglied der Gruppe entschieden“ gehandelt. Und das, obwohl mir klar war, dass sie bei diesen Wellen niemals bis ans und schon gar nicht ins Wasser gehen würde – aber wir hatten ja Besuch… Obendrein hatte ich mich bei meiner Bekannten, die Findus führte, nicht deutlich genug durchgesetzt als Florina klar ausdrückte, dass sie mehr Abstand zum Wasser brauchte. Eine harte Lernerfahrung für mich, weil sie für Florina sehr schmerzhaft war. Der Sommer 2018 war somit bis auf einige kurze Ausflüge in den näher gelegenen Wald gelaufen.

Seit Juli 2019 sind wir wieder da und ich habe dazu gelernt: Aufstehen um 05:00 Uhr, kurzer Kaffee und ab aufs Fahrrad. So war ich mit den Pferden unterwegs während die Urlauber noch gefrühstückt haben. Das war zumindest der Plan. Nun kennt Findus auch junge Mütter in quietschroten Bademänteln, die mit Baby im Kinderwagen den Hund ausführen und ähnlich seltsame Gestalten.

Und wir hatten tatsächlich noch unsere Bade-Spass-Fotos-Session! 2 Tage bevor das Wetter umschlug und das Badewetter 2019 wohl vorbei war.

Badespass mit 2 Pferden

Aber nun sind wir auf wirklich alles super vorbereitet.

Baden mit 2 Pferden in der Ostsee

 

Und mein neuer Traum? Im Oktober geht es wieder ins Winterquartier mit Reithalle und Aufsteighilfe. Findus ist super vorbereitet, kennt alle Basics am Boden und ich habe als Vorbereitung in diesem Jahr schon gut die Hälfte der geplanten Kilo abgenommen. Bald darf ich mich auf ihn setzen.

Und wer weiss, vielleicht reite ich im Sommer 2020 einen von beiden ins Wasser während der andere als Handpferd mit läuft?!?!?

Und wie schaut es mit denen Wünschen, Träumen und Zielen aus? Magst du davon erzählen? Gemeinsam träumen?

Herzliche Grüße an dich und dein Pferd – wir wünschen euch alles was ihr euch auch wünscht – und noch viel mehr!

Mona, Florina und Findus.