Wer fragt der führt. Diesen Satz kennt jeder. Kennst du auch den zweiten Teil? Wer sich selbst fragt, führt sich selbst. Und wer sich selbst gut führt, kann auch sein Pferd gut führen!

Die Fähigkeit zur Selbstreflektion ist ein wichtiges Element unseres Lebens. Sowohl gedanklich als auch emotional.

Es gibt nämlich Fragen, mit denen wir uns immer wieder in die selbe quälende Sackgasse manövrieren. Und es gibt Fragen, mit denen wir uns selber immer näher zu uns, unseren Pferde und unseren Wünsche, Träume und Ziele mit ihnen führen.

Fragen, die wirklich etwas zum positiven verändern! In deinem Denken, Fühlen und Handeln. Versprochen!

 

Gibt es Themen zwischen deinem Pferd und dir, die so gar nicht magisch sind?

 

Situationen, in denen dein Pferd

  • nicht zu dir kommt? Auf der Koppel, im Roundpen, in der Freiarbeit…
  • Dir nicht folgt? Im Schritt, Trab, Galopp, durch Pfützen und Engpässe, über Planen und Brücken, vorbei an gruseligen Monstern und lauten Geräuschen…
  • Dich grob stubst, anrempelt, durch die Gegend zieht, völlig ignoriert?
  • Dich fragend anschaut aber nicht tut, worum Du es bittest?
  • Dir zeigt, dass es dir viel weniger vertraut als seinen Pferdekumpels?
  • Du „Täglich grüsst das-Murmeltier“ denkst? Beim Hufpfleger / Schmied, Tierarzt, Verladen?

Wahrscheinlich gibt es die. Alle Pferde-Menschen erleben solche Situationen.

Immer wieder. Natürlich! Nobody is perfekt 😉

Löst die Frage „Wer ist schuld?“ bei dir auch so ein schales, ungutes Gefühl aus wie bei mir? Ich frage dich das jetzt nicht, damit du schuldbewusst zusammen zuckst. Die Frage „Wer macht was verkehrt und hat Schuld an Situation XY?“ ist gar nicht dienlich und legt wirklich gute Ansätze in Sekundenschnelle in Schutt und Asche.

Mir ist eine liebevolle Sicht auf die Dinge wesentlich sympathischer!

 


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Du kannst alles verändern was du willst, wenn du Verantwortung übernimmst.

 

Wenn sich zwischen meinen Pferden und mir etwas nicht so anfühlt wie ich es mir wünsche, versuche ich im ersten Schritt immer, die Situation als Ganzes zu erfassen. Gerne mit Abstand. So, als wäre ich eine Fremde, die Mona mit Florina oder Findus zum ersten Mal sieht. Dann habe ich einen ersten Eindruck, wo es klemmt. Anstatt dann Urteile zu fällen wie „Das ist so weil sie xx und yy falsch macht“, fange ich an zu fragen.

Verantwortung zu übernehmen ist etwas ganz anderes, als einen Schuldigen zu suchen. 

Ein Tipp für den Start: Fühle einmal in dich hinein, was das Wort Verantwortung in dir auslöst: Ist es mit Druck, Überlastung, Schuld- oder Minderwertigkeitsgefühlen verbunden? Oder dem Gefühl, äußeren Einflüssen und Abläufen hilflos ausgeliefert zu sein? Dann ist es eine gute Idee zu schauen, was du verändern kannst: Sowohl in kleinen Mini-Schritten als auch im Entstehen und im Wachstum großer Veränderungen!

Da bin ich wieder bei meiner Lieblingsfrage: Was sind deine Wünsche, Träume und Ziele mit deinem Pferd?

Verantwortung für uns und unsere Lieben übernehmen zu können ist ein Geschenk von unschätzbarem Wert! Viel zu viele Menschen auf dieser schönen Erde leben unter politischen Gegebenheiten, in denen sie weder öffentlich denken noch selber Entscheidungen für ihr Leben treffen können. Wir sind unglaublich privilegiert! Was uns in vermeintliche Zwänge presst sind meistens unsere Ängste!

So habe ich mir über viele Jahre mein Leben an der Ostsee erträumt. Gut 800 Kilometer entfernt, im bayrischen Maintal. Es hat wunderbar funktioniert und das Leben hat mir sogar das Haus geschenkt von dem ich dachte, ich könnte es mir nie im Leben leisten. 😉

Diesem Geschenk habe ich im Sommer 2017 einen eigenen Blogartikel gewidmet: Manchmal dürfen Pferde-Menschen länger träumen

Es gibt unendlich viele zielführende Fragen. Für wirklich jede Situation im Zusammensein mit deinem Pferd. Hier habe ich einige erste Ideen für dich:

    • Fühlen wir uns? Oder hat einer von uns beiden die Verbindung abgebrochen?
    • Wenn ja: Was kann ich tun, damit unsere Energien wieder in beide Richtungen fliessen können?
    • In welcher Energie bin ich gerade unterwegs?
    • Ist es eine, in der ich meine eigene Anwesenheit geniesse?
    • Welche Gedanken können zwischen uns stehen?
    • Was kann ich verändern, damit mein Pferd mir gegenüber entspannter, aufmerksamer, kooperativer etc. wird?
    • Wie kann ich mich verständlicher ausdrücken?
    • Was kann ich tun, damit es mir mehr vertraut?
    • Wie kann ich ihm helfen, diese Situation zu meistern?
    • In welche Teilschritte / Puzzleteile kann ich unsere aktuelle Baustelle zerlegen?
    • Haben wir alle Puzzleteile einzeln, in Ruhe, Gelassenheit und Freude angeschaut und bewältigt?
    • Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Einzelteile zu einem Ganzen zusammen zu fügen?
    • Was kann ich beim nächsten Mal noch anders machen, damit Situation XY so nicht mehr passiert?
    • Verhalte ich mich so, wie ich es mir von meinem Pferd wünsche?
    Mit diesen Fragen bist du nah bei dir und deiner Verantwortung, kannst Tatsachen ohne Groll anerkennen, deinen Fokus lösungsorientiert ausrichten und dadurch relativ leicht positive Veränderungen bewirken.
    Manchen Menschen erscheint dieser Ansatz sehr intellektuell. Das liegt häufig daran, dass sie die Gefühle, die diese Fragen in ihnen auslösen, nicht wahrnehmen (möchten).
    Verstehst Du was ich meine? Wenn ich dich „Warum klappt das nicht so wie du möchtest?“ frage, liegt eine verurteilende Antwort nahe: „Weil ich zu doof dazu bin, zu unerfahren, zu unsportlich, zu unkonzentriert, zu dick, zu dünn, zu blond, zu blöd usw. Und mein Pferd ist zu dumm, zu alt, zu jung, zu faul, zu hibbelig…“

Die Autobahn im Kopf wird gern und viel genutzt!

 

Wahrscheinlich hast auch du über Jahrzehnte Fragen gestellt bekommen, in denen keine Lösungen sondern Fehler und Schuldige gesucht wurden. Sie haben sich wie Autobahnen in unser Hirn eingebrannt. Nun ist unser Gehirn recht bequem und sucht immer erst einmal in bekannten Bahnen nach Antworten. Und wenn diese so häufig genutzt wurden wie vierspurige Autobahnen, findet unser Gehirn in Sekundenbruchteilen die Antworten, die es immer gefunden hat.

Frage: „Warum wird das einfach nicht besser?“

Antwort: „Das weißt du doch! Bist halt zu doof dazu, zu unerfahren, zu unsportlich, zu unkonzentriert, zu dick, zu dünn, zu blond usw. Und dein Pferd ist eben zu dumm, zu alt, zu jung, zu faul, zu hibbelig…Vergiss es einfach, das wird eh nix!“

Hilfreiche Antworten? Nein, natürlich nicht.

 

Wer fragt der führt. Und wer sich selbst fragt führt sich selbst.

 

Und wer sich selbst gut Fragen stellt… Na, was denkst du?

Fehlersucher, Dauernörgler, anklagende „Richter“ und Menschen, die lieber gar nichts tun als Fehler zu riskieren gibt es schon genug auf dieser Welt. Noch mehr braucht es nicht. 😉

Ein wirklicher Pferde-Mensch, von dem ich in den letzten 25 Jahren sehr, sehr viel gelernt habe, ist Dr. Alfonso Aguilar. Seine Kurse trugen von Beginn an das Motto

„Vor allem ist es wichtig Spaß zu haben – so wirst du gleichzeitig auch lernen.“

 

Das sind auch meine Wünsche, Träume und Ziele für meine Schüler und ihre Pferde!

Mein heutiger Vorschlag für dich:
Beobachte Dich ganz bewusst, wenn Du das nächste Mal bei Deinem Pferd bist und stelle Dir selber richtig gute Fragen!

Magst Du mir schreiben, welche Fragen Du gefunden hast?