Wenn du mich schon ein wenig länger kennst, kennt du auch meine drei großen Lieblings-Lehrer der letzten 21 Jahre. Einer von ihnen ist Alfonso Aguilar, mit dem ich von 1998 bis 2012 gut 15 Kurse besucht bzw. selber organisiert habe. Mit meinem Schimmel Lukas hatten wir viel Spaß und haben im Laufe der Jahre auch einige Demo-Abende gemeinsam bestritten.
Meine Teilnahme mit Lukas an dem ersten von mir selbst veranstalteten Kurs war aber ganz, ganz schrecklich. Ich glaube es war im Herbst 1999. Damals fing ich gerade an zu unterrichten und natürlich kamen auch meine ersten Kunden zum Zuschauen bzw. als Teilnehmer.
Ich stand also ganz extrem unter Druck. So empfand ich es jedenfalls. Es war so schlimm, dass ich jegliches Körpergefühl verlor und Lukas bei den ersten Seitengängen am Boden ständig auf die Hufe getreten bin. Sowas konnte wirklich nur ich! ! ! Unglaublich, oder? 😉
Und trotzdem sehe ich heute den ersten Zeitungsbericht immer noch mit großer Freude! Der schicke Schimmel im Hintergrund war mein Lukas mit seinem damaligen Pflege-Mädel.
Souveränität und Gelassenheit im Umgang mit Pferden sehen anders aus
Im Laufe der Jahre erkannte ich Schritt für Schritt immer deutlicher, warum es so schlimm für mich war, vor anderen Menschen unterrichtet zu werden. Mein Vater, der häufig durchblicken ließ, dass er mich in vielen Dingen für ziemlich bescheuert hielt, war wohl nur der Anfang dieser Geschichte.
Meine Mutter meinte es definitiv gut und gab mir oft Tipps wie ich etwas „verpacken“ könnte wenn ich nicht zeigen wollte, dass ich etwas nicht konnte oder wusste. Ich kann mich erinnern, dass ich es zuerst nicht schlimm fand und sogar ihr erklärte, dass es doch völlig in Ordnung sei, etwas nicht zu können oder nicht zu wissen. Scheinbar übernahm ich ihre Bedenken im Laufe der Jahre dann aber doch…
Besonders die Mathestunden in der Schule waren alles andere als Highlights. Im (schlechteren!) B-Kurs kam ich einigermaßen gut mit und hatte pro Schulstunde im Schnitt sogar 2 – 4 Minuten Spaß. Also musste ich im folgenden Halbjahr wieder in den A-Kurs, in dem ich mich verbissen an meine Bestnote 4 klammerte. Im darauf folgenden Halbjahr „durfte“ ich dann wieder zurück in den (schlechten!) B-Kurs, in dem ich mich so viel wohler fühlte.
Als ich vor vielen Jahren zufällig über das Wort Dyskalkulie stolperte war ich wahrscheinlich genau so erleichtert wie viele hochsensible Menschen, die sich für „anders“ und „verkehrt“ halten, bis sie das erste Mal auf das Thema Hochsensibilität aufmerksam werden.
Meine eigene Hochsensibilität wiederum war für mich schon immer eine vielgeliebte und gelebte Selbstverständlichkeit. 🙂 Ich fand eher die Menschen komisch, die nicht so viel von der Welt sahen, hörten und fühlten wie ich. 😉
Aber zurück zu unseren Kursen:
Eine Lehrstunde in Souveränität von Alfonso Aguilar
Im vierten oder fünften Guidance-Kurs bekam ich eine absolute Sahnehäubchen-Lehrstunde zum Thema Souveränität von Alfonso: Er wollte mehrere Übungen zeigen von denen er wusste, dass Lukas und ich sie schon gut konnten. Also fragte er mich, ob er mal mein Pferd nehmen und die Übungen mit ihm zeigen dürfe. Natürlich durfte er.
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Nur: Es klappte überhaupt gar nichts! Lukas verstand „kein Wort“, weil meine Zeichen etwas anders waren als die von Alfonso und ich damals schon gerne innere Bilder vorausgeschickt und sehr differenziert meine Stimme genutzt habe. Alfonso tat das nicht, also guckte ihn Lukas mehrmals nur völlig verdattert an, bekam im Laufe von Alfonsos Erklärungsversuchen Stress und wurde hektisch.
Alfonso wusste, dass diese Übungen bei uns „funktionierten“ und erkannte sofort: Lukas verstand ihn einfach nicht! Also gab er ihn mir grinsend zurück mit den Worten: „Ich weiß, dass ihr das könnt aber mich versteht er gerade nicht. Magst du uns diese Übung zeigen?“ Und Lukas strahlte und zeigte eine 10-Sterne-Übung mit Zusatzpunkten.
Das passierte auf späteren Kursen noch einige Male und und es waren für mich immer grandiose Lehrstunden in Sachen Gelassenheit und vor allem Souveränität im Umgang mit Menschen und Pferden.
Wenn ich mir mal wieder Gedanken darüber mache, was andere Menschen über mich denken könnten, erinnere ich mich ganz bewusst an seine Freude, seinen Spaß und die Liebe zu dem was er tut! Das hilft immer!
Alfonso unterrichtet noch immer regelmäßig in Europa.
Wenn du lieber mit mir arbeiten möchtest schreibe mir gerne eine Mail. Ich melde mich mit einem Terminvorschlag für ein kostenloses und unverbindliches Schnupper-Gespräch.
Herzliche Grüße an dich und dein Pferd! Mona