Auch diese Übung ist für fast jedes Alter und jede Lebenslage geeignet, sobald dein Pferd die Übungen aus dem „Kindergarten für Pferde“ und der folgenden „Grundschule“ kennt. Sobald die „passen“ kannst du die Frage „Kennt dein Pferd den Unterschied zwischen rechts und links?“ ganz entspannt mit „Ja“ beantworten.

Wichtig ist hier die Übung „Steh“. Für mich bedeutet das ganz klar: Alle vier Füße berühren den Boden und das Pferd frisst und bettelt nicht. Außerdem möchte ich es am ganzen Körper mit der flachen Hand abstreichen können, ohne dass es sich bewegt.

„Kennt dein Pferd den Unterschied zwischen rechts und links?“ ist eines der ersten Zirkusspiele, die ich meinem damaligen Lieblings-Pferde-Pflege-Mädchen Jeannette mit meinen Pferden Lukas (der Schimmel) und Simona (die dunkle Fuchsstute) gezeigt habe. Die original Fotos bzw. Dias aus dieser Zeit verstecken sich wahrscheinlich in einer Kiste auf einem Dachboden in Deutschland.

Daher bekommt ihr heute einen ganz besonderen „Oldtimer“: Die Links zu meinem ersten Artikel über Zirkusspiele für Kids vom August 1999   😉  Wie gewohnt mit detaillierten Beschreibungen und dieses Mal sogar mit vielen Fotos zu dieser Übung am Boden und vom Pferderücken aus.

Natürlich bekommt ihr wie immer Hinweise auf Feinheiten, die sich wieder einmal unter dem Begriff Kleinigkeiten verstecken und erfahrt warum es wichtig ist, darauf zu achten. Zu gelungenen Dialogen zwischen Menschen und Pferden gehört eben auch das Hinschauen und Hineinspüren zu üben.

Im Artikel nicht erwähnt wurde, dass Simona einige Jahre bevor sie zu uns kam einen schweren Kutschenunfall hatte und von der Feuerwehr aus einem Graben befreit werden musste. Leider wurde ihre Rückenverletzung nie adäquat behandelt und als sie im Alter von fast 20 Jahren zu uns kam war sie durch eine deutliche Verkrümmung der Wirbelsäule in ihren Bewegungsabläufen schon viele Jahre stark eingeschränkt.

Der TTouch und viele Übungen zur Bewegungssensibilisierung von Linda Tellington-Jones sowie eine sehr gute Osteopathin haben Simona enorm geholfen, unterstützt durch die am Ende des Artikels erwähnte Leckerlie-Gymnastik. Ein reines „Kopf geben“ nach rechts und links wie hier beschrieben ersetzt in solchen Fällen natürlich keine fachkundige Behandlung und ist lediglich ein allererster Schritt.

„Rechts und Links anzeigen“ Teil 1

„Rechts und Links anzeigen“ Teil 2

Kennt dein Pferd den Unterschied zwischen rechts und links?

Im nächsten Kapitel geht es dann ums „Ja“ und „Nein“ sagen. Wenn dir jemand nicht glaubt, dass dein schlaues Pferd den Unterschied zwischen rechts und links kennt kannst du es danach fragen und es wird energisch nicken. Dann kratzt du es leicht an einer Schulter und fragst dazu: „Sag mal, wo ist reeechts?“ oder „Wo ist liiiinks?“

Da die Übung so super simpel ist liegt die Trefferquote eigentlich immer bei 100 Prozent und beeindruckt damit nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene mit einer Rechts-Links-Schwäche  😉  Voraussetzung ist natürlich, dass du vorher erklärst, dass dein Pferd immer von seinem Körper ausgeht. Sonst erzählen dir nämlich ganz schlaue Menschen, die vor euch stehen, dass ihr die Seiten verwechselt habt.  😉