Ich behaupte: Pferde lieben Fußballspiele! Du glaubst es nicht? Der Fuchs im Titelbild schaute am ersten Kurstag auch ausgesprochen skeptisch. Am zweiten Tag spielte er sein erstes kleines „Turnier“ gegen zwei quirlige Minishetty-Hengste  😉 Er bestätigte uns damit:

Auch große Pferde lieben Fußballspiele

Auf dem Weg dahin achtete sein Mensch allerdings sehr auf seine Füße, denn sein Großer befürchtete stets, der Ball könne zu ihm zurück kommen und ihn anspringen  😉  Deshalb begannen wir sehr langsam und behutsam.

Wie immer zuerst die Basics: Wenn ein Pferd Angst vor einem Gegenstand hat ist es immer gut, wenn der sich erst einmal nicht bewegt. Wir hatten Glück: Es war windstill und auf dem ebenen und recht tiefen Sandplatz bewegte sich der Ball keinen Millimeter. Sobald Bewegung in eine Sache kommt ist es wichtig, dass sie immer ruhig vom Pferd weg stattfindet und das Pferd ihm mit dem Blick und dem ganzen vorderen Körper folgt. Diese Idee ist immer die selbe, egal ob ein Helfer eine Fahne in der Hand hat oder einen Ball über den Boden rollt. Das ist eine essentielle Sicherheitsfrage, damit ein Pferd sich niemals in der Situation sieht, vor einem potentiell gefährlichen Gegenstand zu flüchten oder nach ihm treten zu müssen. Hätte in den ersten Minuten eine Windböe den Ball unerwartet auf den Fuchs zu geweht, hätte sein Mensch im besten Fall ohne sein Pferd im Sand gestanden.

Ballspielen für Pferde: Zirkus oder Gelassenheitstraining?

Bald ließ sich der Wallach zum Ball zu führen und mit großem Hallo belohnen, nachdem er ihn das erste Mal ganz sacht mit der Nase berührt hatte. Gleich die dritte Berührung war so kräftig, dass sich beide wieder voneinander weg bewegten: Der Ball ein wenig vorwärts und das Pferd hoch und weit rückwärts. So wird manchmal aus einer Trainingseinheit während eines Zirkuskurses eine Übungsstunde im Gelassenheitstraining  😉

Machen Pferde einen Unterschied zwischen Fußball und Nasenball?

Von sich aus unterscheiden sie natürlich nicht. Viel wichtiger ist vielen, dass sich das Ding mit Power von ihnen bewegen lässt , wie dieser junge Friesenhengst zeigt.

Friese spielt Ball_2

Natürlich könnt ihr wählen, ob euer Pferd zwischen richtigem Fußball und schubsen mit der Nase unterscheiden soll. Entweder belohnt ihr jede Berührung mit der Nase oder jede mit einem Vorderbein. Wenn ihr Fußball von Nasenball trennen möchtet, solltet ihr beide Varianten unbedingt nacheinander einführen. Also z.B. erst einmal das Berühren mit einem Bein, was dann jeweils belohnt wird. Das ist meist einfacher, weil fast jeder Ball durch die Berührung mit einem Vorderbein in Bewegung kommt. Dafür eignet sich z.B. das Wort „Kick“.

„Tipp“ klingt zwar sehr ähnlich, eignet sich aber wenn es als „Tiiip“ lang ausgesprochen wird, gut als Benennung für das Anstubsen / Antippen mit der Nase.  Wenn ihr keine Unterscheidung einführen wollt ist der Begriff natürlich weniger wichtig, dann ist auch einfach „Ball“ eine Aussage, die sich auf jede Aktion mit einem Ball beziehen kann.

Wirklich begeisterte Pferde belohnen sich beim Ballspiel selbst

Wenn ein Pferd von sich aus großes Interesse am sich bewegenden Ball zeigt ist es manchmal besser, nicht zu viel zu loben bzw. sich gar nicht zu beteiligen. Dann spielen sie mit sich selber bzw. dem Ball und werden von Lob und Leckerchen eher abgelenkt. Ein gutes Beispiel ist dieser Friese – er ist so begeistert beschäftigt, dass er einen Sack Karotten wohl eher abschießen und niedertrampeln als futtern würde..

Welche Pferde spielen besonders gerne Fußball?

Häufig sind es recht bewegungsfreudige oder selbstbewusste Pferde die Spaß daran haben, mit einem Ball über den Platz oder durch eine Halle zu fetzen. Ich kenne drei Pferde, die nach einiger Zeit ganz gezielt wie beim Billard mit Bande gespielt haben und super einschätzen konnten, in welchem Winkel der Ball von dort in welche Richtung abprallen würde!

Ausgesprochen energiegeladen spielte auch eine Stute, die als Abwechslung zu ihrer Aufgabe im therapeutischen Reiten an einem meiner Kurse teilnahm. Ich hatte den Eindruck, dass der Ball für sie ein willkommenes Ventil und Ausgleich für ihre eigene Ausgeglichenheit während der Therapie-Stunden war.

Und wie fit seid ihr? Fest im Kader oder der Mega-Joker auf der Ersatzbank?

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